Wie wird aus der Frucht eigentlich Saft?
Im Prinzip einfach auspressen! Aber natürlich soll der Saft nicht nur ursprünglich schmecken, er soll auch optisch ansprechen und das ganze Jahr über verfügbar sein. Das überlassen die Verbraucher gerne den Fruchtsaftherstellern. Mit moderner Technologie stellen sie hochwertige Fruchtsäfte her, die wertvollen Inhaltsstoffe werden bestmöglich geschont und der Geschmack der Früchte optimal erhalten.
Die Saftherstellung erfolgt grundsätzlich in den gleichen Schritten: Anliefern, Waschen/Verlesen, Pressen, Filtern, Pasteurisieren, Abfüllen, Verpacken. Die einzelnen Produktionsschritte werden im Detail auf die zu verarbeitende Fruchtart abgestimmt. Denn Äpfel stellen andere Anforderungen an die Verarbeitung als beispielsweise Trauben oder Orangen.
Große Unterschiede gibt es je nach Fruchtart in der Saftausbeute. Sie kann bei Äpfeln, Birnen und Rhabarber 65 bis 80 Prozent betragen. Bei Johannisbeeren liegt sie sogar bei fast 80 Prozent. Sehr viel geringer ist sie bei Zitrusfrüchten, hier liegt sie bei rund 50 Prozent.
Übrigens werden auch die ausgepressten Früchte, die so genannte Maische, in der Schalen, Kerne und Reste vom Fruchtfleisch enthalten sind, häufig für andere Produkte weiterverarbeitet.
Apfel - der perfekte Rohstoff
Paradebeispiel der Rohstoffverwertung ist der Apfel. Er wird zu 100 Prozent verarbeitet. Die Saftausbeute liegt bei rund 75 Prozent. 25 Prozent sind ausgepresste Maische mit Schalen, Kernen und verbliebenem Fruchtfleisch, der so genannte Trester. Der Trester wird überwiegend für die Herstellung von Apfelpektin genutzt. Darüber hinaus wird als Tierfutter eingesetzt und fließt in die Energiegewinnung.
Damit ist die Nutzung von Äpfeln zur Apfelsaftherstellung ein Musterbeispiel für eine moderne Kreislaufwirtschaft. Übrigens unterliegt auch die Verwertung von Reststoffen, die bei der Produktion anfallen, gesetzlichen Vorgaben. Im Falle des Apfels kommt das Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (KrWG) zum Tragen.